Unterwegs auf der Alm oder in den Bergen gilt es ein paar Regeln zu beachten, welche Ihrer eigenen Sicherheit aber auch zum Schutz der Natur dienen. Beherzigen Sie diese, steht einem schönen Wandertag nichts mehr im Wege.
PLANUNG
Jede Tour startet mit einer guten Planung. Dazu gehört es, schon im Vorfeld den genauen Wetterbericht zu verfolgen und auf plötzliche Wetteränderungen zu achten. Im Frühsommer bzw. wenn es hoch hinaus geht sollte man zudem vorher abklären, ob noch Schnee liegen könnte. Die Startzeit sollte immer an die Dauer der Auf- und Abstiegszeit angepasst sein und auch Pausen müssen berücksichtigt werden. Starten Sie morgens zeitig um im Hochsommer nicht in die Mittagshitze und im Herbst nicht in die Dämmerung zu gelangen - die Dunkelheit hat schon so einige überrascht. Passen Sie die gesamte Tour an den Schwächsten der Gruppe an - alle Wegbegleiter müssen die nötigen technischen und körperlichen Voraussetzungen besitzen. Teilen Sie Ihrem Gastgeber und Ihrer Familie das Ausflugsziel samt Route und die geplante Ankunftszeit mit.
AUSRÜSTUNG
Zur richtigen Ausrüstung gehören neben guten Berg- bzw. Wanderschuhen auch eine angemessene Bekleidung. Die Bergbekleidung ist aus atmungsaktivem Material, das wind- sowie wetterfest ist und auch etwas Warmes zum Drüberziehen gehört selbst im Sommer in jeden Rucksack (Wechselkleidung nicht vergessen!). Die Sonne strahlt auf dem Berg viel stärker als im Tal, daher ist Sonnenschutz samt Sonnenbrille und Kopfbedeckung Pflicht. Genügend Trinkwasser und ein kleiner Snack wie Obst oder Müsliriegel dürfen ebenso nicht fehlen! Packen Sie außerdem die Wanderkarte mit in den Rucksack.
Wichtig: Erste Hilfe Set inkl. Rettungsdecke und Blasenpflaster (vor allem bei neuen Schuhen oder längeren Touren sinnvoll) immer im Rucksack aufbewahren!
Wichtig: Erste Hilfe Set inkl. Rettungsdecke und Blasenpflaster (vor allem bei neuen Schuhen oder längeren Touren sinnvoll) immer im Rucksack aufbewahren!
RESPEKT
Wer auf Almen Erholung sucht, bewegt sich auf fremden Gründen. Oberstes Gebot ist deshalb Respekt - vor dem fremden Eigentum, gegenüber Gleichgesinnten, vor der Natur mit seinem Ökosystem, und vor dem Gesetz, das unter anderem das Sammeln von Pilzen, das Befahren mit Fahrzeugen und den Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen regelt. So können viele Konflikte entschärft werden. Die Almen sind in den meisten Fällen bewirtschaftet. Es ist daher notwendig, dass die Personen, die hier arbeiten, mit Autos und Traktoren auf den Forstwegen unterwegs sind. Weichen Sie bei Gegenverkehr rechtzeitig aus, begeben Sie sich dafür gemeinsam mit Ihren Wegbegleitern auf eine Straßenseite.
EINKEHREN
Almen und Schutzhütten sind nicht mit einem Restaurant im Tal zu vergleichen. Die Beschaffung der Lebensmittel ist meist mit einem enormen logistischen Aufwand verbunden, so muss oft alles was benötigt wird mit dem Hubschrauber angeliefert werden. Mehr Verständnis und weniger hohe Erwartungen sind daher geboten, z.B. wenn das eine oder andere Gericht aus der Speisekarte nicht mehr angeboten werden kann. Sollten Sie selber etwas zum Essen mitbringen, wird dies abseits der Hütte verzehrt. Wenn Sie dennoch die Toilette benutzen müssen, ist es angebracht etwas zu konsumieren.
ALMTIERE
Kühe, Schafe und Ziegen sind gutmütige Tiere und lieben die Ruhe. Von Wanderern fühlen sie sich nicht gestört, sofern diese die Herde ohne hektische Bewegungen umgehen. Kommt es dennoch zu einer gefährlichen Situation, bewahren Sie Ruhe und laufen Sie nicht davon, sondern gehen Sie langsam und stetig aus der Gefahrenzone, ohne den Tieren den Rücken zuzukehren. Generell sollten Wanderer stets auf den beschilderten Wegen bleiben um nicht unnötig die Lebensräume von Tieren und Pflanzen zu stören. Viele Weideflächen sind aus Sicherheitsgründen umzäunt. Wer ein Gatter öffnet oder ein offenstehendes Gatter sieht, sollte es rasch schließen.
ABFALL
Lassen Sie im Wald und auf Almflächen auf keinen Fall Restmüll wie Stanniolpapier, Zigarettenstummel oder Wertstoffe wie Dosen, Kunststoffflaschen, Glas, Karton und Papier (vor allem Bedrucktes) liegen! Jeglichen Abfall sollten Sie wieder mit nach Hause nehmen und dort entsorgen. Das gilt auch für organische Rückstände wie Marillenkerne, Brotreste, Obst- und Gemüseschalen. Fruchtschalen zersetzen sich in höheren Lagen erst nach zwei Jahren. Gefrieren organische Rückstände, können sie sich nicht biologisch abbauen. Zudem kann jede Zersetzung zu einem Anstieg der Bodensäure führen - zum Nachteil der einheimischen Gebirgspflanzen. Wenn Sie Ihr „Geschäft“ in der freien Natur erledigen müssen, sollten Sie - wenn unbedingt notwendig - Klopapier verwenden. Taschentücher verrotten nur sehr langsam.
KINDER
Wenn Sie mit Kindern im Kindergartenalter unterwegs sind, sollten Sie viel Zeit einplanen und die angegebene Gehzeit mindestens verdoppeln. Kinder haben andere Ziele als Erwachsene: Ein Bach, ein
kleiner See oder ein schöner Wald motivieren mehr als ein gutes Gasthaus. Dem Nachwuchs kann man ruhig etwas zutrauen! Bespricht man mit Kindern am Vortag die Wanderung, kann das motivierend wirken. Spannender als ein Forstweg ist abwechslungsreiches Gelände, wo es viel zu entdecken gibt. Kinder lieben es, auf Fragen Antworten zu finden. Von welchem Vogel könnte die gefundene Feder sein? Wie heißt die Blume? Es lohnt sich, während des Gehens Märchen und Geschichten zu erzählen. Ein paar Rosinen und Nüsse zur Hand helfen bei Krisen oft Wunder.
kleiner See oder ein schöner Wald motivieren mehr als ein gutes Gasthaus. Dem Nachwuchs kann man ruhig etwas zutrauen! Bespricht man mit Kindern am Vortag die Wanderung, kann das motivierend wirken. Spannender als ein Forstweg ist abwechslungsreiches Gelände, wo es viel zu entdecken gibt. Kinder lieben es, auf Fragen Antworten zu finden. Von welchem Vogel könnte die gefundene Feder sein? Wie heißt die Blume? Es lohnt sich, während des Gehens Märchen und Geschichten zu erzählen. Ein paar Rosinen und Nüsse zur Hand helfen bei Krisen oft Wunder.
PILZE UND WILDPFLANZEN
Beim Pflücken von Wildpflanzen muss man etwas vorsichtig sein, denn erstens schützt ein Landesgesetz die Artenvielfalt, und zweitens könnte der Kontakt mit giftigen Pflanzen bereits beim Pflücken die Haut reizen. Selbst essbare Pflanzen können in gewissen Zeiträumen giftig sein. In Südtirol sind 76 Blütenpflanzen, vier Farnpflanzen und vier Moose geschützt, darunter Edelweiß und Enzian. Manche Arten sind „teilweise geschützt“; das heißt, dass pro Person und Tag höchstens zehn Blütenstängel gepflückt werden dürfen. In Biotopen, Naturparken und Natura-2000- Gebieten ist das Sammeln von Pflanzen, einschließlich der Pilze, untersagt. Ansonsten sind Wald und Wiese ein riesiger „Supermarkt“ mit saisonalem Angebot. Es reicht, zehn Pflanzen - diese allerdings exakt - zu kennen.
Wichtig: Pflücken Sie nur so viel wie notwendig und erlaubt. Einen Teil der Pflanze sollten Sie immer stehen lassen, damit sie weiterwachsen kann.
Info: Für das Sammeln der Pilze muss vorherein entsprechender Pilzausweis ausgestellt werden. Wenden Sie sich dafür an das jeweilige Tourismusbüro.
Wichtig: Pflücken Sie nur so viel wie notwendig und erlaubt. Einen Teil der Pflanze sollten Sie immer stehen lassen, damit sie weiterwachsen kann.
Info: Für das Sammeln der Pilze muss vorherein entsprechender Pilzausweis ausgestellt werden. Wenden Sie sich dafür an das jeweilige Tourismusbüro.
HUNDE
Es kommt öfters vor, dass sich Hunde beim Wandern verlaufen. Zudem schrecken freilaufende Hunde das Vieh oft in unwegsames Gelände zurück, wo es sich verletzen oder wo es abstürzen kann. Das Vieh kann aber auch angriffslustig werden, wenn der Hund Angst zeigt. Ist ein Angriff eines Rindes abzusehen, leinen Sie Ihren Hund ab. Ansonsten gilt: Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, legen Sie ihnen ein gutsitzendes Geschirr an. Hunde haben auch Spaß, wenn sie an einer Schleppleine mitwandern. Im Übrigen gilt in ganz Italien und somit auch in Südtirol die Leinenpflicht. Als absolutes No-Go gilt freies herumtollen der Hunde durch die Wiesen - vor allem bei hohem Gras, dies lässt sich dann nämlich nicht mehr mähen. Ebenso zu beachten ist, dass Hundekot auf der Wiese sehr gefährlich für Kühe ist!
GEWITTER
Menschen sind dem Blitzschlag nicht nur auf exponierten Berggipfeln und Graten, sondern auch auf Almen und in höheren Tallagen ausgesetzt. Quellwolken, die sich rasch aufbauen, weisen meist auf eine Gewitterbildung hin. Setzen Windböen und erste Schauer ein, lässt ein Gewitter nicht mehr lange auf sich warten. Verringern sich die zeitlichen Abstände zwischen Blitz und Donner, ist dies ein letztes Alarmzeichen, rasch vom Gipfel abzusteigen oder umzukehren. Ist der Unterschlupf in einer Hütte nicht möglich, sollten Sie in einer Mulde eine Kauerhaltung einnehmen. Keinesfalls dürfen Sie unter alleinstehenden Bäumen Schutz suchen! Abstand auch von Wasserläufen, Seen und Tümpeln! Metallgegenstände wie Pickel und Steigeisen weglegen. Ringe und Halsketten zumindest in die Jacke oder in den Rucksack geben. Wenn sie sich unter einer überhängenden Felswand in Schutz bringen, sollten Sie mindestens einen Meter Abstand vom Felsen halten. Der Blitz findet oft über den Felsen die Erdung in den Boden. Das Gewitter müssen Sie zur Gänze vorüberziehen lassen und erst dann den Weg fortsetzen. Achtung auf glatten Böden: Ein Gewitter geht oft mit einem Temperatursturz einher, und gutes Schuhwerk kann in solchen Fällen wertvolle Dienste erweisen.
Wie man einen Notruf richtig absetzt!
> Wählen Sie 112 (einheitliche europäische Notrufnummer)
> Angabe des genauen Aufenthaltsortes (Wegnummer, Höhenmeter, evtl. GPS-Koordinaten)
> Nennen Sie Ihren Namen und die Telefonnummer
> Beschreiben Sie, was passiert ist und wie viele Personen verletzt sind
> Bleiben Sie für weitere Rückfragen erreichbar
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